Ein Tag im Leben von...Goran

Man nennt mich den "Ober-Wurster"

Ich denke, ich habe diesen inoffiziellen Titel verdient. Schliesslich wurste ich bereits seit 14 Jahren bei Ueli-Hof – seit 2014 in der Bio-Metzgerei in Ebikon. Ich bin Goran Pantelic und freue mich, wenn Sie einen Blick hinter die Kulissen meines Berufs werfen!


Wenn ich morgens zur Arbeit fahre, ist es immer dunkel. Im Winter wie im Sommer. Denn mein Arbeitsalltag als Metzger startet je nachdem zwischen 4.30 und 5.30 Uhr. Da der Start in den Tag so früh beginnt, geniesse ich morgens zwei Kaffeepausen mit dem Team. Meine Hauptaufgabe ist es, die Bestellungen rechtzeitig vorzubereiten. Dies bedingt eine vorausschauende Planung, vor allem dann, wenn Grillwetter angesagt ist und kurzfristig Bestellungen eintreffen.


Hier bei Ueli-Hof stellen wir diverse Würste mit der traditionellen Verarbeitungsmethode her: Gleich im Anschluss an die Schlachtung verarbeiten wir das Fleisch vom Schwein im Warmfleischverfahren. Dies setzt voraus, dass die Fleisch-Gewinnung und Fleisch-Verarbeitung zeitlich perfekt aufeinander abgestimmt sind. Damit erhöhen wir die Genussqualität. So sind keine chemischen Zusatzstoffe nötig. Die Wurst behält den kräftigen Geschmack des Fleisches und ist besonders zart im Biss. Die Qualität der Fleischerzeugnisse teste ich regelmässig selbst. Während der Grillsaison bevorzuge ich die Pizzaiolawurst – die mediterranen Gewürze erinnern mich dann einen Moment lang ans Mittelmeer. 


Der Metzgerberuf ist körperlich anspruchsvoll und setzt präzises Arbeiten voraus. Mittags gönne ich mir im Ruheraum deshalb ein kurzes Powernap, um die Kräfte für den Nachmittag wieder zu sammeln. Ich kam schon früh mit der Tätigkeit des Metzgers und der Landwirtschaft in Kontakt. Aufgewachsen auf dem Bauernhof, habe ich bereits als Jugendlicher die Tiere für die Fleisch-Verarbeitung vorbereitet. Die Schlachtung ist Gewöhnungssache. Die Bio-Schlachtung bei Ueli-Hof ist herausfordernder und macht meinen Berufsalltag spannend: Die Richtlinien von Ueli-Hof sehen exakte Zeitfenster für die Anlieferung vor, sodass für die Tiere keine Wartezeiten entstehen. Damit übernehmen wir die Verantwortung, dass auch der letzte Weg des Tiers respektvoll gehandhabt wird. Noch heute fasziniert mich der Beruf als Metzger.


Was einen guten Metzger ausmacht? Er muss Freude an seinem Handwerk haben und sich die nötige Zeit nehmen. Denn Zeit wirkt sich im unverfälschten Geschmack des Fleisches aus. Zeit ist Synonym für Qualität auf der ganzen Linie. Dies wird mir regelmässig bewusst, wenn gegen 16 Uhr der Feierabend ruft und ich die Arbeitskleider wechsle. Danach finde ich den Ausgleich zu Hause und nutze die freie Zeit mit meiner Familie.