Ein Tag im Leben von...Martin

«Seit 10 Jahren im Auftrag unvergesslicher Genussmomente»

Dieses Jahr steht ganz im Zeichen der Jubiläen: Ueli-Hof feiert das 20-Jahre-Jubiläum, ich selbst – Martin Schmitz – bin seit 10 Jahren mit im Boot. Als Fleisch-Liebhaber und Teilzeit-Vegetarier in der Rolle des Geschäftsleiters sorge ich Hand in Hand mit unserem Team für Fairness und Transparenz über die gesamte Wertschöpfungskette.

Ich wohne mit meiner Familie in Schenkon. Bis vor zehn Jahren pendelte ich täglich in die Region Bern. Ich wünschte mir mehr wertvolle Familienzeit, weshalb ich eine Herausforderung in der Geschäftsleitung eines Lebensmittelbetriebs in der Zentralschweiz suchte. Ich wurde bei Ueli-Hof fündig und war von Anfang an fasziniert über die Philosophie des Unternehmens.


Mein Arbeitsalltag ist sehr individuell und richtet sich nach den Bedürfnissen des Tagesgeschäfts und den laufenden Projekten. Zeit für Rundgänge durch die Bio-Metzgerei und Gespräche mit den Mitarbeitenden sind mir wichtig. Ich mag die Vielfältigkeit und die Herausforderungen, welche sich uns immer wieder stellen und für die wir gemeinsam gute Lösungen finden.


Die Mitarbeitenden sind das grösste Kapital unseres Unternehmens

Es ist mir wichtig, den Weg unserer Philosophie konsequent zu gehen und auch die entsprechende Vorbildfunktion auszuüben. Entscheidungen müssen nachvollziehbar sein, um Verständnis zu schaffen. Unsere Mitarbeitenden sorgen mit ihrer täglichen Arbeit für den Erfolg von Ueli-Hof und ich darf stolz sein, ein so tolles Team führen zu dürfen. In den Mitarbeitergesprächen schärfen wir stets das Bewusstsein, dass wir in unserer Metzgerei eine Vielzahl von Spezialitäten herstellen, die für nachhaltige Genusserlebnisse sorgen.


Eigens kreierte Spezialitäten – auch aus meiner Küche
Ueli-Hof ist bekannt für seine Eigenkreationen. Ich zähle mich zu den Genussmenschen, koche sehr gerne und bin selber auch immer auf der Suche nach neuen Spezialitäten. Als ich zum Beispiel auf der Speisekarte eines Restaurants die Speck-Konfi entdeckte, dachte ich mir: Das wäre doch auch eine coole Spezialität für Ueli-Hof und so könnten wir auch noch die Speckanschnitte sinnvoll verwenden. Also habe ich zu Hause an der Ueli-Hof Speck-Konfi getüftelt. Das Resultat aus Speck, Zwiebeln, Äpfeln, Knoblauch, Ahornsirup, Whisky, Kaffee, Crema di Aceto, Portwein, Apfelessig und Gewürzen – alles aus biologischer Produktion – passt herrlich zu Käse, Raclette, Grillfleisch, Burger oder einfach so aufs Brot.


Ueli-Hof gestern, heute und morgen

In den letzten zehn Jahren sind wir laufend gewachsen. Ein wichtiger Meilenstein war der Bezug unserer Metzgerei mit eigenem Schlachthaus in Ebikon im September 2014. Die Corona-Jahre 2020 und 2021 haben uns nochmals einen massiven Umsatzschub gegeben. Ueli-Hof hat sich zu einer bekannten und vertrauenswürdigen Marke in der Zentralschweiz entwickelt.

Wir rechnen mit einem weiteren Wachstum, weil das Bedürfnis nach nachhaltig und regional erzeugten Lebensmitteln weiter steigen wird. Die Klimakrise wird sich verschärfen und somit die Sensibilität im Konsumverhalten der Bevölkerung verstärken.


Unsere Herausforderungen

Der Energiemangel wird auch uns beschäftigen. Denn die Kühlräume und Produktionsmaschinen in einer Metzgerei benötigen viel Energie. Die grosse Photovoltaikanlage auf unserem Dach produziert einiges an Strom, deckt aber nicht den gesamten Bedarf. Die Versorgungssicherheit und die Energiekosten beunruhigen mich. Im Team haben wir uns selbstverständlich damit auseinandergesetzt und schon viele Energiesparmassnahmen umgesetzt.

Wie alle Handwerksbetriebe werden auch wir in der Metzgereibranche mit dem Fachkräftemangel konfrontiert sein. Deshalb bilden wir Fleischfachmänner und -frauen EFZ ((Link auf https://www.uelihof.ch/ueli-hof/jobs)) in den Fachrichtungen Gewinnung, Verarbeitung und Veredelung aus.


Fleischkonsum wird sinken

Es stimmt mich positiv, dass immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten wissen wollen, woher ihre Lebensmittel stammen. Die Initiative gegen die Massentierhaltung hat uns die Richtung aufgezeigt. Im Sinne des Tierwohls und der Umwelt wird der Fleischkonsum stärker hinterfragt und wird weiter sinken. Konsumentinnen und Konsumenten werden vermehrt nach Fleisch aus nachhaltiger und regionaler Landwirtschaft fragen und nach dem Prinzip von Nose-to-tail essen.

Die vegetarischen oder veganen Sortimente sind in den letzten Jahren stark gewachsen. Ob ein kompletter Fleischverzicht richtig ist und dafür auf hochindustriell verarbeitete, fleischlose Produkte auszuweichen, ist fraglich.


Bodenfruchtbarkeit als Schlüssel zum Erhalt von Grünland

Zu einer nachhaltigen Landwirtschaft mit geschlossenen Kreisläufen gehört die Viehhaltung dazu. Kühe, Schafe, und andere Wiederkäuer wandeln Weidefutter in Milch und Fleisch um. Sie sind prädestiniert für jene Böden, die nicht beackert, aber beweidet werden können.


Durch nachhaltige Weidehaltung wird Kohlenstoff als Humus im Boden gespeichert und fördert so die Bodenfruchtbarkeit. Dabei entlastet jede zusätzliche Tonne Humus im Boden die Atmosphäre um circa 1,8 Tonnen CO₂.


Grünland bedeckt circa 40 % der weltweiten Landfläche. Gerade in der aktuellen Zeit ist die sichere Verfügbarkeit von Lebensmitteln kritisch geworden. Darum sollten wir mit unserem Essverhalten dafür sorgen, dass die Grünlandflächen sinnvoll genutzt werden und die Bodenfruchtbarkeit auch für kommende Generationen erhalten bleibt.


Fleisch aus nachhaltiger und regionaler Landwirtschaft und dessen massvollen Konsum nach dem Grundsatz von Nose-to-tail gehört zu einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung. Auch mein Konsumverhalten und das Verständnis für Umwelt und Nachhaltigkeit haben sich in den letzten Jahren stark verändert. So esse ich zum Beispiel auswärts praktisch kein Fleisch mehr, dessen Herkunft ich nicht kenne. Dann bestelle ich lieber das Vegi-Menü.